Peter Tosh – Mama Africa
Unschlagbar ist Peter Tosh immer dann, wenn er so richtig schön arrogant und rechthaberisch auftritt, ganz Macho-Man, herrisch und hohepriesterlich; kurz: in all seiner zum Himmel schreienden Einseitigkeit.
Und er hat immer einen riesigen Rap beherrscht, einen Rap mit viel Sinn für Metrum und Sprachrhythmus und einer immensen Vorstellungskraft (und wenn er nur nach der Uhrzeit fragt!).
„Peace Treaty“ ist hier das beste Beispiel, ein Song, in dem er sich glänzend selbst bestätigen kann – als denjenigen nämlich, der voraussah, daß der Friede im jamaikanischen Ghetto, der vor vier Jahren so viel versprach, längst wieder von der Realität eingeholt wurde.Tosh stoisch „… you signed a peace treaty/I told you it could not work/coz this one have a gun/that one have a gun/and when it barks another weak heart drops.. .“
Es ist eine klassische Single, gerade weil Tosh hier den Ton zwischen Sentimentalität und Sarkasmus trifft, der seine dünne, nicht sonderlich expressive Stimme so ungewöhnlich macht.
Auf der anderen Seite kommt er immer noch zu oft mit seinem lächerlichen Rock-Schock Out-law-Gebaren, (vor allem bei „Johny B. Goode“ mit einer absolut unpassenden MOR-Gitarre) die ihn, auch wenn er textlich die schärfsten und drakonischsten Urteile fällt, einfach so fatal durchschnittlich dastehen lassen.
Tosh hat vor den Aufnahmen dieser Platte oft davon geredet, eine Hymne zu schreiben – und das ist ihm mit dem Titelstück wohl auch gelungen. „Mama Africa“ ist geladen mit rastlos summenden Ju Ju-Gitarren, Chorgesang und narkotischem Drumming, eigentlich eher ein Sound als Song, afrikanischer als alles, was Tosh je zuvor aufgenommen hat. Rettungslos glorifiziert, natürlich … mama africa, she’s the maker of diamonds and pearls…“. Als Album ist MAMA AFRICA dennoch zu unausgeglichen!
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