Pictish Trail

Thumb World

Fire Records/Cargo

Eine eklektisch-elektro-akus­tische Kontemplation über das Downgrading unserer Leben, eine lustig-abenteuerliche Popplatte über, ja, einfach alles.

Johnny Lynch hat das Album gemacht, das man Beck 2019 wünschte, jene ausufernde Pop-Bricollage aus über Kreuz liegenden Alien-Pop-Häppchen mit elektronischem Senf drauf. Eine Platte, die mit den Mitteln des avancierten Crossovers Stellung zur Welt nehmen kann, eine Loser-Platte nach einem Vierteljahrhundert der Verfeinerungen und Wegbereitungen. Back to the basics eines Genres, das eigentlich gar keines ist.

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Lynch spielt hier als Pictish Trail all seine Karten aus: Er singt über schlechte Acid Trips, Astronauten-Sex und Hunde mit Trump-Haaren, er hat den Blues dafür aus den digitalen Archiven gezogen, schleppt schwere Beats ran oder trägt seine „Slow Memories“ in einen leicht orchestralen-Raum, in dem seine Stimme so schön klingen kann.

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THUMB WORLD ist eine in Klang gesetzte Kontemplation, aber ohne die üblichen Feingeistereien. Lynch macht sich über alles lustig und erkennt damit den Ernst der Lage in seinen Song-Abenteuern. Schepper-Rhythmen und Fuzz-Gitarren erzählen von der großen Idee des DIY-Pop. Der talentierte Sänger hält die Fahnen hoch, er bewegt sich als Pictish Trail längst auf Pfaden, die für Beck kaum mehr erreichbar scheinen.