Pink Floyd – Animals
Seit die Pink Floyd mit ihrer ersten Single „Arnold Layne“ Anfang 1967 Platz 25 der britischen Hitliste erreichten, sind sie nur zweimal in ein kreatives Tief gestolpert. Einmal 1970, als das Album „Atom Heart Mother“ sie zwar zu Superstars in Großbritannien machte, an künstlerischer Aussagekraft indes mit der zuvor veröffentlichten, brillanten LP „Ummagumma“ nicht Schritt halten konnte. Dann wieder 1972, als sie im Verlauf von neun Monaten „Dark Side Of The Moon“ produzierten und ein Bündel hervorragender Songs mit Studiotricks und akustischen Mätzchen zugrunde richteten. Den Beweis für diese These liefert die Raubpressung „Tour 72“, ein Konzertmitschnitt, der die ursprüngliche Form des Materials von „Dark Side“ enthält.
„Animals“ nun ist wieder ein überraschend schwaches, enttäuschendes Album. Aber diesmal stellt sich zugleich die Frage, ob das musikalische Konzept der Pink Floyd nicht sogar endgültig ausbrennt. Allein „Sheep“, einer von fünf Titeln, reicht an die Qualität von „Wish You Were Here“ heran, an jene Platte also, die die überzeugendste Version des Floyd-Sounds der siebziger Jahre enthielt: einfache, schwere Akkorde und ohrwurmartige Melodieansätze,die zu monumentalen, endlosen und bemerkenswert gelassen und ausgewogen interpretierten Klangbildern gestreckt werden. Den Rest von „Animals“ – „Dogs“ und drei Abhandlungen zum Thema „Pigs“ – kann man getrost vergessen. Einen so billigen Abklatsch von Pink Floyd-Musik, ohne Feeling und Überzeugung, aber mit allzuviel abgedroschenen Hard- und Heavy-Rock-Klischees zusammengeleimt, stellen auch Hunderte von Nachwuchs-Bands auf die Beine. Die Pink Floyd-Musik ist hohl geworden. Nur die Verpackung, das Plattencover, fasziniert.