Pink Floyd – In London 1966-67

Dies ist eine weitere Chance, eines gern unterschätzten Artefaktes aus dem Swinging London der Flower-Power-Ära habhaft zu werden: Der Soundtrack zu Peter Whiteheads „Tonite Lefs All Make Love In London“, dem nur höchst selten in Programmkinos gezeigtem Porträt der Beat- und Rockszene um 1966/67 erschien als erweiterte Neuauflage vor rund fünf Jahren. Collagenartig wechseln auf dem Silberling Interviewschnipsel von Mick Jagger, Stones-Manager Andrew „Loog“ Oldham, Beat-Poet Allen Ginsberg, Pop-Art-Künstler David Hockney.den Schauspiel-Ikonen Michael Caine und Julie Christie mit Songauszügen wie dem göttlichen Marquis Of Kensington („Changing Of The Guards“), den psychedelisch angehauchten Small Faces („Here Comes The Nice“) oder dem stets unterschätzten Chris Farlowe („Paint It Black“, „Out Of Time“). Glanzlicht waren aber zwei bis dato unveröffentlichte Schätze der frühen Pink Floyd: Ein fantastischer Alternative Take von „Interstellar Overdrive“, Kernstück des Debütalbums THE PIPER AT THE GATES OF DAWN, und die LSD-Orgie „Nick’s Boogie“ – beide Tracks veranlassten die

Plattenfirma EMI Ende 1966 zum prompten Signing der bis dahin nur im Untergrund geschätzten Hausband des legendären Londoner UFO-Clubs. Parallel dazu lag ein knapp halbstündiges, bis dato unveröffentlichtes Video vor, das Syd Barrett und Co. mit Ur-Produzent Joe Boyd im Studio zeigt. Da Filmaufnahmen mit Bandgründer Barrett eh Mangelware sind, verursachte dieser Clip – ein Outtake des „Tonite Let’s All Make Love In London“-Films – bei Die-Hard-Fans einen kollektiven Sinnesrausch. Beides ist nun in Form einer Doppel-CD respektive CD-ROM erhältlich. Doch Vorsicht! Der Inhalt eignet sich wirklich nur für Floyd-Fanatiker und Pop-Historiker.