Pissed Jeans – Hope For Men
Sie sehen ganz harmlos aus, die Herren von Pissed Jeans. Wenn sie zu ihren Instrumenten greifen, ist allerdings Schluss mit Idylle. Dann wird es laut, wild und undiszipliniert. Sänger Matt Korvette schreit wie am Spiels und wirkt dabei so, alsdurchlebe er tausend Höllenqualen. Da nicht an diabolische Draufgänger wie Gibby Haynes (Butthole Surfers) oder David Yow (Scratch Acid, The Jesus Lizard) zu denken, fällt schwer. Und angesichts der Zeilen, die Korvette so von sich gibt, könnte man denken, der Mann scheue nichts so sehrwie die Begegnung mit der übrigen Menschheit, „I am a special guy in my fantasy world“, röhrt er. Ausdrücklich lobt er seinen liebsten Rückzugsort: „It’s safe in my bed. I’m fine in my bed. I belong in my bed“ Die Kollegen an Gitarre, Bass und Schlagzeug unterstützen seine Ansagen mit der Kompromisslosigkeit einer Dampfwalze. Sie machen alles platt, was sich ihnen an Schöngeist entgegenstellt. Apocalypse now. Dieses Album will nicht gut sein, es will vordergründig mit seiner Unbarmherzigkeit schockieren. So wie es früher die von Brutalblues, Noise-Rock und die von Avantgarde-Anwandlungen übermannten Acts des Labels Amphetamine Reptile getan haben. Irgendwie ist es gut, dass es so etwas wieder gibt. Nettejungsfürden Starschnitt, die geschniegelten Sound anbieten, gibt es heutzutage im Indie-Rock mehr als genug. Da freut man sich schon ungemein über etwas Rebellion durch Radau.
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