Pist.On – Sell.Out

Liebe Promotion-Abteilung, hier schreibt Produzent Daniel Rey. Eben haben wir das zweite Album der New Yorker Pist. On fertiggemischt. Die Aufnahmen waren O.K., das große Ding sind sie ja leider nicht, aber ich glaube, es hat ihnen gefallen, was ich mit ihren Songs so angestellt habe. Ihr wißt ja, wie schwierig es heute ist, ganz konventionelles Rock-Zeug an den Mann zu bringen: Grunge ist schneller in seine Einzelteile zerfallen als Kurt Cobain, die Kettenhunde Metal und Hardcore sitzen brav im Käfig und machen für ihr Spartenpublikum brav Männchen. Fallen mir doch glatt Metallica ein: Reibungslos vom Heavy Metal in den Rock-Mainstream, könnte doch klappen, denk ich. Aber die Jungs: Cool oder bekifft? Könnte mich kugeln: Nehm ich mir den Sänger Henry zur Brust.“Leidenschaft!“ brülle ich ihm in die Fresse, aber der: schüttelt nur weiter die Mähne und tritt zurück ins Glied. Ein bißchen von pathetischem Heldenschrott und Korn (die sind viel besser!) hab ich ihm schon noch untergejubelt, dann kam James Hetfield auch noch kurz vorbei und hat ihm gezeigt, wie er das macht, den letzten Ton mit einem tiefen „liiahh“ abzuschmieren-und ich sag’euch, Henry Front konnte es! Gleich hab ich noch ein paar verstiegene Changes gebastelt und so ist es dann doch noch was geworden. Nichts Berühmtes, aber eine Platte für abgeklärte Rocker. Zu eurer Frage, was wir ins Presseinfo schreiben. Schreibt einfach, „SELL OUT ist ein mürrisches Rock-Album geworden“. Wie war’das? Klingt nach Schwermut und einem Schuß Lebensverachtung, und das rockt doch auf jeden Fall, oder?