Plaid – Rest Proof Clockwork
Nie klang Techno altmodischer. Ed Handley und Andy Turner machen sich auf keinen Weg mehr, seit sie sich 1991 von Ed Downie (und damit von Black Dog) getrennt haben. Planeten gleich ziehen sie auf einer Kreisbahn durch die Schwärze des Weltalls, immer unwichtiger werden Zeit und Mode. Plaid grinsen wissend über das Treiben der anderen Techno-Freaks, über deren grelle Polaroidsaus der Sofortbildkammer. Handley und Turner sind längst zu den komplizierten Apparaten übergewechselt und inszenieren ästhetisch klare und künstlerisch wertvolle Schwarzweißfotografien. Ihr Computer installiert Klangräume, frickelt detailverliebt an kleinen Feinheiten, die höchstens dem Liebhaber auffallen, sucht nach Ausdrucksmöglichkeiten, die Techno über die Musik hinausführen. Dabei gelangen Plaid zu sinfonischer Größe, deren Einfallsreichtum und Vielfalt jeden aufgeschlossenen Hörer in seinen Bann zieht; aber an manchen Stellen leider auch zu lauwarmer Behäbigkeit, die aufpassen muß, daß sie nicht in der Bombastrock-Sackgasse der mittleren 70er Jahre landet.
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