Plainsong – Dark Side Of The Room

Vor zwanzig Jahren hat es diese Band schon einmal gegeben. Ein Album namens IN SEARCH OF AMELIA EARHART genügte der Band mit Mostermind lain Matthews 1972, um zum Nonplusultra in Sachen Folkrock zu avancieren. Zwei Jahrzehnte später hat Matthews die Freunde von einst mitten im „Unplugged“-Boom wieder zusammengetrommelt — und erneut ein Album aufgenommen, bei dem man sich ärgert, die Ovolion Akustik-Klampfe nach dem ersten Punk-Konzert gegen eine Stromgitarre von Fender eingetauscht zu haben. Plainsong spielen Musik aus längst vergangenen Zeiten, mit dreistimmigem Harmoniegesang, viel akustischer Gitarre, einer schluchzenden Mundharmonika und ganz verhaltener Rercussion. Die Melodien sind schlicht und schön und oft ergreifend, die Inhalte intimprivat („Jenny“ oder politisch („Say The Prayer“). Daß Matthews, Julian Dawson, Andy Roberts und Mark Griffith zur ersten Garde der Songwriter und Interpreten zählen, ist längst bekannt. Daß sie aber auch Kontakt zu irgendwem oder irgendwas da draußen haben müssen, zeigt jetzt jeder Ton auf DARK SIDE OF A ROOM.