Plan B

Verdammt spät kommen nun auch Plan B auf den Trichter, daß in dieser Welt ohne Computer nichts mehr läuft. Ihr neues Album ist eine verspätete Entdeckung des 88er Rave-Gedankens: sich mit Hilfe neuester Technologie als Band unabhängig machen, durch Remixe den Anschluß an neue Entwicklungen finden, den Rockhorizont mit Dance-Grooves und Samples erweitern.

Übersieht man die peinliche Promotionstralegie, genau dies als Innovation verkaufen zu wollen, bleibt eine ziemlich gute Platte. Denn die High-Tech-Begeisterung der Rokker hält sich gottlob in Grenzen. Songs, Melodien, Gitarren und Kontraste machen die Musik. Der Track ,Life’s A Beat“ steht stellvertretend für den Rest: 70er Tremolo-Gitarre trifft auf opulent arrangierte Refrains (gesungen unter anderem von Jocelyn B. Smith), dazu ein tanzkompatibler Breokbeat und nach HipHop-Art beigemischte Samples. Was das Ganze so ertreulich macht: Unterm Strich ist es nichts als Rock.