Pleasant Grove – Auscultation Of The Heart :: Kammermusik
So viele falsche Spuren: Das Cover-Bild gemahnt an Kraftwerk, die Fotos im Booklet rekreieren die Industrial-Images der frühen Pere Ubu-Alben, manch ein Songtitel (etwa:“I Couldn’t Withstand The Damage Of An Evil And Wicked Divorce“) erinnert an kopfgesteuerte Post-Rocker. Was all dies für die Musik bedeutet? Nun – nichts. Denn Pleasant Grove klingen in keinem Moment wie einer der Vorgenannten. Eher so, als spielte Pink Floyd während der Syd-Barrett-Ära Stücke, die – so viel Geschichtsklitterung muss sein -Gram Parsons auf Valium eingefallen sein könnten. Das Quintett aus Denton,Texas, hat also nichts von der erdigen Bodenständigkeit vieler anderer Musiker aus dem Lone Star State, frönt lieber einem schrullig psychedelischen, sanft fließenden Kammer-Country-Folk-Pop beinahe britischer Prägung. Slow bis zum Stillstand beginnt das Album – und bleibt es auch über weite Strecken. Brüchige Stimmen scheinen auf und verwehen, Töne schweben schwerelos, als befänden sie sich unter Wasser oder seien selbst hypnotisiert von suggestiven Hymnen wie „Commander Whatever“ oder „Albatross“.“Ghost“ spukt wie ein Luftgeist umher, in „Only A Mountain“ bricht hervor, was bislang unter der Oberfläche brodelte, „Andalusia Sound“ gerät gar zum aufgekratzten Landler, ehe das finale „The Lovers, The Drunk, The Mother“erneut in eine Art majestätische Lethargie verfällt. AUSCULTATION OFTHE HEART: sinnlich und sensationell. Nicht weniger. www.pleasantgrovemusic.com
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