Poco – Head Over Heels

Was soll man über solch eine Platte bloß schreiben? Nun denn, „Head Over Heels“ ist Poco’s neunte LP, mit der die guten Ansätze, die auf dem letzten Album „Cantamos“ auftauchten, fortgeführt werden. Das heißt, Poco befinden sich auf dem Weg, wieder in die beschwingt-lockeren Zeiten der ersten vier Alben zurückzukehren. Dazu gehören ausgefeilte Vokal-Harmonien, unaufdringliche Gitarren-Akkorde und die unvermeidbare Pedal Steel Guitar. Stilistisch sind Poco in einem Atemzug mit Buffalo Springfield oder den Eagles zu nennen, also country-beeinflußt, und wenn man bedenkt, daß es die Buffalos schon lange nicht mehr gibt, und die Eagles kürzlich mit „One Of These Nights“ eine schlaffe LP hinlegten, dann stehen Poco momentan alle Tore offen, die führende Country-Rock-Gruppe zu werden. Songs wie „Keep On Tryin'“, „Sittin‘ On A Fence“ (mit Jamaica-Feeling) oder „Let Me Turn Back To You“ weisen den rechten Weg dorthin, Geigen-Hintergrund wie in „Down In The Quarter“ dürften allerdings in eine Sackgasse führen. Insgesamt überwiegt jedoch der positive Eindruck an „Head Over Heels“, und wenn ich jemandem, ohne seinen Musik-Geschmack zu kennen, eine Platte schenken wollte, dann würde ich wahrscheinlich diese hier mitbringen – da kann man nichts falsch machen. Poco in dieser Form ist zwar nicht weltbewegend, dürfte aber jedem zumindest ein bißchen gefallen . . . tja, und jetzt hab‘ ich doch was über diese Platte geschrieben.