Pony Club – Family Business
Das Debüt des irischen Sängers und Songwriters Mark Cullen ging 2002 vollkommen zu Unrecht unter. Das Jubeln und Lobpreisen der wenigen, die hohe truths gehört hatten, traf auf – man muss es so sagen – Misstrauen und Starrsinn. Och nöö, lass mal gut sein, eine Platte, die besser als different class von Pulp sein soll, eine Nummer kleiner geht’s nicht? Ging’s eben nicht: hohe truths war eine Sammlung durchaus sarkastischer Beiträge zum eigenen Eheleben, inszeniert als großes, billiges, samtrotes Pop-Shala-la. Damals lebte Cullen in London, hatte schon mehrere Bands verschlissen und zwei Plattenverträge mit Major Companies hinter sich. Für die Aufnahmen zu familv Business. der zweiten Veröffentlichung unter dem Logo Pony Club, kehrte der Künstler ins heimatliche Dublin zurück, die Songs entstanden am PC im altem Kinderzimmer, in das er sich zwischenzeitlich mit seiner Frau einquartiert hatte. Das rechnergesteuerte Songwriting befindet sich auf Meisterschaftskurs, im feierlichen Hochamt läuft der Musiker zu Bestform auf. Mark Cullens ausladende Soul- und Popsongs drehen raffinierte Kurven, in denen ein Gebimmel und Geklimper zu vernehmen ist, wie man es mindestens seit Phil Spector nicht mehr gehört hat. Das Jubilieren der Chöre kommt noch hinzu.
Vor diesem Panorama inspiziert der Sänger und Autor das Kleine und Heimelige, und wenn’s gerade passt, drückt er auf den Auflöser: „Take A Look In The Mirror, Im One Of A Million.“ Wir haben davor gewarnt: family Business nachher wieder nicht gehört zu haben, wäre eine ziemliche Schlamperei.
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