POP 2001 :: Geschichtsstunde

Das war ja klar. Nach dem großen Erfolg von POP 2000, dem Bonus-Sampler zur Fernsehserie, gibt es nun einen zweiten Teil. Wieder versuchen sich Künstler aus dem Hier und Jetzt an Deutsch-Pop-Klassikern. Die Idee ist immer noch gut, originell aber leider nicht mehr. Wie auch ein Großteil der Beiträge auf POP 2001. Eine Überraschung wie Jan Delays große Reggae-Interpretation von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ sucht man vergebens. Stattdessen dürfen die lustigen Liquido „Brown Girl In The Ring“ von Boney M. verrocken und die fast noch lustigeren Scycs Modern Talking’s „You’re My Heart You’re My Soul“. Es kommt noch schlimmer. Bürger Lars Dietrich vergeht sich an „Wissenswertes über Erlangen“ von Foyer des Arts. Es spricht Bände, dass ausgerechnet Reamonn mit Xavier Naidoo für einen der wenigen Lichtblicke sorgen. Ihre Version von Falcos „Jeanny“ kann sich hören lassen, ebenso wie die Miles-Fassung von „Blueprint“ (Rainbirds). Für die Höhepunkte sind aber andere zuständig: Glashaus etwa, die „Ohne dich“ von Selig eine eigene Note verleihen. Und Hildegard Knef. Sie entlarvt unter der Regie von Till Brönner mit dem swingenden „Engel“ die Herren von Rrrrammstein als große Romantiker. Respekt.