Rough Trade/Beggars/Indigo

The Morning Benders haben sich in Pop etc umbenannt, ihre Gitarren verschrottet und den Synthie-Pop entdeckt.

Als Raider plötzlich Twix hieß, blieb wenigstens das Produkt selbst unverändert. Seit The Morning Benders sich aber in Pop etc umbenannt haben, ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Gitarren wurden komplett abgeschafft, dafür hat sich das New Yorker Quartett eine Menge lustiger Synthesizer, fröhlich klappernder Rhythmusmaschinen und ganz neue Freunde zugelegt. Der Einfluss von Danger Mouse und Andrew Dawson, der Alben von Kanye West und Lil‘ Wayne produziert hat, ist tatsächlich eminent, der musikalische Wandel radikal: Statt wie bisher mit fein ziseliertem Gitarrenpop die 60er-Jahre wiederaufleben zu lassen, haben Pop etc nun die 80er für sich entdeckt. Aus dem damals grassierenden Synthie-Pop hat man sich nur die allerbesten Vorbilder ausgesucht, also Yazoo, Heaven 17 und The Human League. Die Stimmung der Songs wechselt dabei zwischen sommerlicher Funkyness („Live It Up“) und weihevoller Melancholie („Why’d You Do It Honey?“). Mal schicken Pop etc den Hörer mit einem schweren Synthie-Riff auf den Dancefloor („R.Y.B.“ steht für „Rock Your Body“), dann schmachten sie ihn zu fiesen synthetischen Streichern an („Halfway To Heaven“). Die Morning Benders heißen jetzt Pop etc und auch sonst ändert sich alles.

Key Tracks: „New Life“, „Live It Up“