Prince & The Revolution – Parade
Während andere noch das bunte Paisley-Muster seiner musikalischen Weltreise (AROUND THE WORLD IN A DAY) zu imitieren suchen, gibt sich der Gossenprinz aus Minneapolis bereits wieder schlicht schwarzweiß.
Für die neue LP wurde ein ganzes Bataillon von Streichern und Bläsern ins Studio geladen. Sie sorgen an passender und unpassender Stelle für herbes Kontrastprogramm. So wird z.B. in das von einer schwermetallenen Gitarre dominierten „Anotherloverholeenyohead“ unvermutet ein Geigenpart eingebaut.
Überhaupt ist das Unvermutete das Wahrscheinliche bei dieser Prinzen-Parade. Eine akustische Schlaggitarre nebst z.B. Klavieruntermalung muß bei der Ballade „Sometimes In Snows In April“ als Begleitung ausreichen.
Die Instrumentierung, so verwirrend und bruchstückhaft sie anfänglich erscheinen mag. entpuppt sich als meisterhaft: Die Skizze als großer Wurf! Wie Prinz und seine Revolutionäre die verschiedenen Stimmen setzen, Monotonie als Leitmotiv nutzen und mit minimalen Mitteln maximale Wirkungen erzielen, belegt u.a. die glanzvolle Kollage „Girls & Boys“.
Daß man bei so hochgesteckten Ansprüchen tief fallen kann und das gewagte Spiel mit der scheinbaren Uneinheitlichkeit leicht übertreibt — so geschehen bei dem nervenden „Life Can Be So Nice“ —, gehört zum Geschäft mit dem Experiment.
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