Prism – Armageddon
In ihrer kanadischen Heimat wurden die ersten beiden Prism-LPs platinveredelt. Ihre dritte – Armageddon – könnte es auch in den deutschen Hitparaden weit bringen. Sie beginnt mit einer packenden Liveaufnahme; klarer melodischer Rock, der wirklich toll abgeht. Die nächsten vier Stücke – alle im Studio aufgenommen sind nicht mehr ganz so gut. Straighter, unkomplizierter Rock, Keyboards und Gitarre, viel Chorgesang; zwar alles nicht sehr raffiniert, aber trotzdem strahlen die Songs irgendwie Sonne und Fröhlichkeit aus. Das jetzt aber ja keiner auf die Idee kommt, Prism machen so’ne Art Happy-California-Beach-Boys-Sound. Wer allerdings an Boston denkt, der liegt schon sehr viel näher.
Zum Auftakt der zweiten Seite: sieben Minuten und 45 Sekunden lang das Titelstück. Ein richtiges kleines Werk, mit Bläsern und Streichern. Recht gut gemacht, je öfter man es hört, desto besser findet man es. Danach folgt dann der einzige Flop auf dieser Platte: „Night To Remember“, eine eklige Schnulze. Aber während der letzten fünf Minuten scheint noch einmal die Sonne, denn „Mirror Man“ ist wieder so, wie man es von Seite eins her kennt: schöner, lockerer Rock mit viel Speed in Richtung Hitparade.
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