Punishment Of Luxury – Laughing Academy

In der Bio dieser Wahnsinns-New Waver hantierte man vorsichtig mit dem Begriff comedy. Es ist comedy; vielleicht ist „The Laughing Academy“ sogar die erste New Wave-Oper, inszeniert unter genüßlicher Ausschlachtung unserer Zivilisations-Paranoia. Gary Numan könnte von Punilux eine Menge darüber lernen, wie eine Mensch/Maschine-Mutiation ihr Lied darüber anstimmt, wie es ist, mit Drähten im Herzen zu leben. Wie man es plastisch auslebt, als manipuliertes Etwas an zahllosen Fäden zu zappeln. Punilux’s Mutanten weit ist dramatischer als die von Devo, obwohl man kurzzeitig auf musikalische Parallelen stößt. Der SciFi-Kühle von Ultravox machen Punilux noch mit ein we-Höllenfeuer Dampf oder sie schaffen Bowie-ähnliche Alptaumzustände. Die Texte, abstrakt oder visionär, erhalten zusätzliches Leben durch fesselnde Soundkulissen, siehe „Babalon“ oder „Obsession“, und der Gesang, stark New Wave-orientiert, schlägt ausdrucksstark in jede erdenkliche Kerbe und nicht selten springt einem dabei der blanke Hohn entgegen. Bei Punilux regiert die Satire, da wird nicht geklagt, sondern karikiert und das nicht selten mit einer spürbaren Lust am Verfall des Systems. Die Musik ist fesselnd, tanzbar, impulsiv, bedrohlich, geheimnisvoll, dynamisch, faszinierend und ungeheuer vielseitig. Die „Laughing Academy“ muß man erleben; miterleben – wie einen spannenden utopischen Roman.