Purple Prose – Purple Prose
Vier Jahre lang verdaute die Sängerin Dani Klein Erfolg und spätere Auflösung ihrer Band Vaya Con Dios. Eine kreative Peristaltik-Phase,die der Belgierin gut bekommen ist. Nach wie vor findet die lebenserfahrene Stimme ihr musikalisches Bett am eindrucksvollsten in spärlich, zumeist akustisch gespielten Arrangements. Doch im Zusammenspiel mit den vier Musikern, mit denen sie ihre neue Combo Purple Prose gründete, entdeckt Klein nun eine drastisch verbreiterte Klaviatur an gesanglichen und stilistischen Ausdrucksmöglichkeiten. Auch wenn sie ihren ureigenen intimen, nachdenklichen Rahmen nie verläßt, sind dessen Grenzen jedoch stark ausgeweitet: Neben Chanson, Blues und Tango gibt es nun auch etliche rockigere Passagen,die mit Hilfe rauchzart angezerrter Gitarren und hechelnder Harmonika genau jenen Biß bringen, den Vaya Con Dios jahrelang nur recht selten gefunden hat. Klein singt hauptsächlich englisch und französisch, meist handeln ihre Songs von den eher unerfüllten Aspekten zwischenmenschlicher Beziehungen. Dummerweise geriet dabei aber ausgerechnet der einzige deutschsprachige Beitrag („Es wird schon wieder gehen“) zu einem textlichen Flachbodenschieber: Das haben wir seinerzeit von Charles Aznavour wesentlich verräucherter gehört.
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