Quadrophenia Director’s Cut :: Universal

Mod Forever: Amtliche Wiederveröffentlichung von Pete Townshends zweiter Rock-Oper

Konzeptalben mit einem verwegenen Plot gehörten spätestens seit sich The Who 1969 mit Tommy ans Establishment in Opernhäusern ranwanzten, zum guten Ton: Seither schwebte Who-Chefdenker Pete Townshend ein weiteres ambitioniertes Werk im Kopf herum. Als das seinerzeit unveröffentlicht gebliebene Projekt „Lifehouse“ nicht von der Stelle kam, griff Townshend als Aufhänger auf die Ära rund um die Anfänge des britischen Quartetts zurück, die 1979 auch verfilmt wurden: Jimmy Cooper, Londoner Spätteenager um 1964/65, erlebt als Protagonist von Quadrophenia die soziokulturellen Phänomene Englands in Zeiten des Umbruchs, aber auch sein schwieriges Erwachsenwerden. Um tiefenpsychologisch auch die einzelnen Charaktere der Mitglieder von The Who auszuloten, verpasste Townshend Jimmy gleich vier Persönlichkeiten. Ein Kniff, der sich auch im Titel widerspiegelt, einer Verballhornung des englischen Begriffs Schizophrenia. In ähnlich großorchestrierten Arrangements inszeniert wie Tommy, sind die 17 Songs des ursprünglichen Doppelalbums von 1973 um Mods, Teds, zarte Triebe, erste Liebe und Amphetamine etwas sperriger und weniger zugänglich geraten. Als Singles-Auskopplungen fungierten „Love, Reign O’er Me“, „The Real Me“ und „5.15“. Für das Box-Set Quadrophenia Director’s Cut trug Pete Townshend ein dickes Paket zusammen: vier CDs mit dem Original-Werk plus Demos und Outtakes dazu eine 8-Track-DVD in 5.1-Qualität, eine Vinyl-Single, ein dickes Buch mit Essays rund um die Entstehung, rarem Fotomaterial, persönlichen Notizen und diversen Memorabilia. Außerdem kommt Quadrophenia auch noch als digitaler Download und natürlich wie im Ursprung als Vinyl-Doppel-LP.