Quarks – Königin

Unheimliches und Niedliches ziehen sich an, verstärken gegenseitig ihre Wirkung – nicht nur bei den Gebrüdern Grimm, nicht nur bei Wes Craven. ZUHAUSE, das Ouarks-Debüt, war ein dunkles Kämmerlein voller Flüstereien, unheimlich tanzender Schatten und Kleinmädchenmärchen,es raschelte in der Ecke, dort krabbelte es im Gebälk – und doch waren und sind die Quarks niedlich, ein wenig scheu und natürlich winzig klein. Auf ihrem Zweitling, KÖNIGIN genannt, können sie nun auch mal ruhig sitzen, wagen sich näher an uns heran, öffnen das Tor zu ihrer verwunschenen Welt einen kleinen Spalt weiter. Dahinter wird ein bißchen weniger geschrammelt und gepoltert, der Spielzeugpop verliert an New Wave, nicht an seiner Naivität. Etwas mehr Ruhe durchflutet das Reich der KÖNIGIN, die Melodien lassen sich umschmeicheln von warmen Akkorden. Das stetige Rascheln und Krabbeln hat Niels Lorenz elektronisch verpackt und ein Stück weit zurück hinters Licht, unter die Oberfläche gebannt. Jovanka von Willsdorfs Lippen scheinen im milden Licht voller, ihre Stimme aber bleibt zart und ein bißchen bitter.