Quasimoto – The Further Adventures Of Lord Quas

Lord Quas ist das Monster des Dr. Frankenstein, eine der unberechenbaren Kreationen des unberechenbaren Madlib, seinerseits eine Hälfte von Madvillain (die andere ist MF Doom, der wiederum als Viktor Vaughn und King Geedorah gemein geniale Platten macht, aber jetzt hören wir mal auf, sonst landen wir noch bei KMD und 3rd Bass). In der Liga der genuinen Quälgeister gebührt Lord Quas seit seinem 2000er Debüt THE UNseen eine Spitzenrolle. Die – äh – längere Albumpause verdankt sich wahrscheinlich den aufwendigen Such- und Ausschneidearbeiten: Quas muß ganze Staatsarchive durchforstet haben, um zu dieser Auswahl kranker TV- und Radiospots gelangt zu sein, die wie kleine Wagenburgen um das Gezuckel und die Stimmen gebaut sind. „Straight boom music“ heißt das im strengen Sprachgebrauch dieses Sample-Meisters aus dem schönen Kalfornien. THE FURTHER ADVENTURES … ist mehr Hörspiel als HipHop, und am Mainstream-Rap läfit dieses Bastelstück mitsamt seinen Verfremdungen und Verfehlungen kein gutes Haar. Quas ist da; wo’s wehtut, wo Sex, Tod und Unsinn aus der Wortmaschine gespuckt werden. Oder so ähnlich: „Could be could be. All I know is everything you know is wrang.“ Das Schöne haust zwischen den Beats, man muß nur reinhorchen. Das Schöne ist das Biest. Ursachen für gefährliche Spaßplatten finden wir in einem alten Albumtitel von Fischmob: MÄNNER KÖNNEN SEINE GEFÜHLE NICHT ZEIGEN.

VÖ: 2.5.

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