Queens Of The Stone Age – Queens Of The Stone Age

Da ist sie wieder, diese tieftönige Bratz-Gitarre, die mit minimalen Akkordfolgen so wunderbare Stoner-Rock-Hymnen kreiert: Josh Homme, Gitarrist von Kyuss, meldet sich mit neuer Band zurück. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Screaming Trees und diversen fruchtlosen Projekten scheint er mit Drummer Alfredo Hernandez und Bassist Nick Oliver endlich die richtige Mannschaft gefunden zu haben, um das schwierige Erbe der Wüstensöhne aus Palm Springs anzutreten. Leider reicht Josh als Sänger nie an die Ausstrahlung John Garcias heran. Seine Stimme ist dünn und eindimensional, seine Texte weder visionär noch sonderlich elaboriert. Doch das fällt bei den grandiosen Licks, Riffs und Feedback-Spielerein gar nicht weiter ins Gewicht. Bereits der Opener „Regulär John“ ist eine Offenbarung in Sachen bewußtseinserweiternder Rock-Musik. Ein Level, das zwar nicht alle Stücke halten, doch zumindest „If Only“ und „How To Handle A Rope“ sind Klassiker, die sich nie wirklich von der eigenen Vergangenheit lösen. Genau darin besteht auch der Reiz dieser Platte: Besser ein wenig Kyuss, als gar kein Kyuss. Josh muß es sich gefallen lassen, an der eigenen Vergangenheit gemessen zu werden. Schließlich ist sie sein bestes Kapital. Der Unterschied zu früher steckt im Detail: Queens Of The Stone Age sind relaxter, epischer und experimenteller. Kaum auszudenken, wie diese Songs mit dem Gesang von John Garcia klingen würden.