Quincy Jones – Back On The Block

Oft war’s angekündigt, von allerlei Gerüchten umgeben und dann doch immer wieder verschoben – aber nach acht Jahren ist Onkel Quincy jetzt endlich mit einem eigenen Werk BACK ON THE BLOCK. Dem potentiellen Dolchstoß der übermäßig hohen Erwartungen begegnet er mit einem Staraufgebot, das aus mehr als 30 Jahren schwarzer Musikgeschichte nur die Creme herausfiltert – von Ray Charles bis Ice-T, von Chaka Khan bis Ella Fitzgerald, von Miles Davis bis Dizzy Gillespie undsoweiter undsofort. Und Quincy erweist sich als atemberaubender Zauberer, wenn er aktuelle Trends aufgreift, wie beispielsweise im wuchtigen und doch elastisch marschierenden Titelsong oder mit der grandiosen HipHop-meets-Bebop-Collage „Jazz Corner Of The Word“. Pluspunkte sammelt er ferner mit der Acapella-Sahneschnitie „Wee B. Dooinit“ und im „Secret Garden“, wo unter anderem James Ingram und Barry White nach Entspannung lechzen. Doch leider will Quincy zu oft zu viel, so daß sogar das Duett Ray Charles/Chaka Khan Mühe hat, gegen 37 Synthesizer und zig Rhythmusspuren anzukämpfen. Punktabzug gibt’s auch für eine spannungslose Neuauflage des Weather-Report-Evergreens „Birdland“, die alle Ausnahmesolisten lediglich als blasse Schmuckstücke vorführt.