Radar Bros. – The Singing Hatchet
Wie machen die das? Seit vor drei Jahren das Debüt RADAR BROS., ein Wunder von einer Platte, erschien, steht die Frage im Raum und darf jetzt endlich weiterverfolgt werden: Wie machen die das? Wie schaffen Jim Putnam, Senon Williams und Steve Goodfriend, was kein Wissenschaftler, kein Ingenieur, schon gar kein Musiker dieser Welt geschafft hat: einfach die Schwerkraft abzustellen? Und das mit so einfachen Mitteln: Gitarre, mal akustisch, manchmal zart angezerrt, mal beides, gerne slidend, immer mit Bedacht gezupft; ein flötendes, brummendes, orgelndes Billig-Keyboard; etwas Piano; zwei, drei Geräuschsamples; ein besonnen nickender Baß; lieber einmal zu wenig als zu oft geklopfte (respektive mit dem Besen gestreichelte) Drums und die Stimmen von Putnam und Williams. Da ist das morbid-brüchige „Tar The Roofs“ als Opener – wunderschön, alles okay. Dann „Shifty Lies“ und-verdammt nocheinsnach anderthalb Minuten geht die Physik flöten. Alles schwebt. Wie machen die das? Sicher: man kann – wenn man’s kann grandiose Songs schreiben, Songs zwischen Wachen und Traum. Einflüsse von Neil Young, Grandaddy, Smog, MEDDLE-Pink Floyd, Grant Lee Buffalo und was sonst noch verarbeiten. Arrangieren, meisterhaft: akzentuiert, fragil, pointiert, warm, mit einer grenzenlosen Ruhe, die nie in Langeweile, und einem Vertrauen in Ökonomie und Langsamkeit, das nie in Kargheit resultiert. Vokalharmonien hinhauchen, daß die Engel weinen – aber das erklärt doch noch immer nicht… Eben. Da bliebe als Erklärung ja nur noch … nein das kann nicht sein. Dann wären Putnam und Co. ja… nein. Oder? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde,die man nicht hinterfragen und Platten die man besser einfach nur anhören sollte, meinen Sie? Ah. Sie haben recht. Ja.
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