Radiators From Space – Tv Tube Heart
Der Vorteil vieler Punker ist. daß sie ihre Grenzen ungefähr kennen und wissen, daß es nicht auf Virtuosität, sondern Viskosität ankommt: Sofern die Musik flüssig läuft, ist alles klar. Fragwürdig wird’s wenn ein Drummer, der schon Rhythmus im Duden nachschlagen muß, auch noch Wirbel versucht. Oder ein Produzent (hier ein gewisser Roger Armstrong) produziert, obwohl er den Umfang der hierbei nötigen Plichten offenbar nicht kennt. Kurz: Die Radiators-LP kommt ein Jahr zu früh, denn die Jungs sind noch zu unfertig, als daß sie ein Album wert wären. Mit genügend Zeit nämlich hätte der Drummer lernen können, warum Ringo wohlweislich selten Wirbel schlug – und deshalb so brauchbar war – und die übrigen Radiatoren hätten unterdes noch bei anderen Bands außer den Yardbirds Riffs abgucken können – was das „Spektrum“ erweitert hätte. Und die Platte wäre dann vielleicht nicht derart haarsträubend unterproduziert worden. Das Tragische an ,,TV Tube Heart“ ist nämlich, daß die Radiators eine (noch) schlechte Band mit ganz netten Ideen sind: Songs wie „Great Expectations/Roxy Girl“. „Enemies“ oder „Television Screen“ geben was her. Doch die Band ist von Eddie & The Hot Rods, Richard Hell & The Voidoids, Talking Heads oder den LAMF-Heartbreakers noch etliches entfernt. Eine wenig sinnvolle Platte also, an der jedoch die Radiators, vom Drummer abgesehen, die geringste Schuld tragen. Und um die zweite LP der Radiatoren sollte man sich demnächst kümmern!
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