Rare – Peoplefreak
Im Zuge der Umorientierung im Gitarren-Underground kam es in den letzten Jahren zu manch tragischer Kurzschlußhandlung. Da wurde krampfhaft zusammengepackt, was auf dem Papier nach innovativer Fusion klang, sich bei näherer Betrachtung jedoch als billige Zeltgeist-Anbiederung entpuppte. Neben der protzigen Crossover-Variante machte sich vor allem die Vermischung von TripHop mit Alternative-Rock breit, die, am besten noch mit einem kleinen Schuß Jazz-Authentizität und einer sensiblen Frauenstimme versehen, als Ausweg aus der Rock-Misere anvisiert wurde. Mitnichtenl Auch Rare, das neue Projekt des ehemaligen Undertones- und That Petrol Emotion-Gitarristen Sean O’Neill tritt die erhoffte Flucht nach vorne an, bleibt mit seinem allzu oft geschmäcklerisch vor sich hindümpelndem Mix aus Loops, Beats, Gitarren und der „betörenden“ Stimme von Mary Gallagher allerdings immer wieder Im Niemandsland zwischen Sneaker Pimps und Smoke City stecken, ohne tieferen Eindruck schinden zu können. Mit „Something Wild“ gibt es immerhin einen veritablen Ohrwurm, der sich festsetzt, und wer weiß, manchmal genügt ja ein einziger Hit zum Durchbruch, von dem alle träumen.
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