Red Hot Chili Peppers – Greatest Hits

Alternative Rock: Der Titel bringt es au! den Punkt: 14 Hits der Warner-Jahre plus zwei Neuzugänge. Essenziell.

Eigentlich, so sagt Peppers-Sänger Anthony Kiedis, seien „Greatest Hits“ etwas für alte, fette Rock-Monster, die nur noch an die Rente denken. Was freilich nicht für die vier gestandenen Herren aus Los Angeles gilt. Die seien erst in der Halbzeitpause, was angesichts einer regelrechten Achterbahnfahrt aus Alkohol, Drogen und sonstigen Exzessen fast nach Masochismus klingt. Doch Kiedis & Co. haben der Konkurrenz zumindest zwei Sachen voraus: eine ausdauernde Konsistenz und jede Menge Hits. Etwa mit dem überdrehten Stevie-Wonder-Cover „Higher Ground“, das ihnen 1989 den internationalen Durchbruch bescherte, oder mit den Klassikern des ’91er Meilensteins blood sugar sex magic, dessen Highlights „Under The Bridge“, „Give It Away“ oder „Suck My Kiss“ bis heute jede Party anheizen. Genau wie die Singles des ’99er Comebacks californication oder des nachfolgenden by the way. Alben, die weniger wahnwitzig als vielmehr unglaublich relaxt und reif waren. Wie das Spätwerk einer Band, die sich letztendlich doch noch gefunden hat und zu versierten Musikern und Songwritern geworden ist. Als solche berücksichtigen sie mit „My Friends“ nur einen einzigen Track des schwachen ’95er Epos one hot Minute und setzen stattdessen auf zwei Neuzugänge: „Fortune Faded “ und „Save The Population“. Oie entstanden im August 2003 bei einer spontanen Jam-Session und erweisen sich als ebenso eingängig wie verspielt. Mit starken, griffigen Hooks, bissigen Texten und ohrwurmhaften Refrains. Großes Songwriting, das zwar radiokompatibel und super-kommerziell ist, sich aber auf höchstem kreativen Niveau bewegt. Das gilt vor allem für „Save The Population“, ein potenzieller Hit, der Appetit aufs nächste offizielle Werk der Chili Peppers macht. Das soll bereits im Herbst 2004 erscheinen.