Red Red Meat – There’s A Star Above The Manger Tonight
Es gibt zwei Sorten von experimentellen Krachmachern. Die einen geben sich bemüht. Und nerven nach kurzer Zeit. Die anderen lobt unsereins wenig inspieriert „inspiriert“, sucht in der neuen, ach so unpopmusikalischen Errungenschaft Parallelen zur „E-Musik“ und rückt sich’s Experten-Monokel zurecht. Red Red Meat lassen das aber nicht mit sich machen. Es mag die Kennerschaft gerne wiederholt „Ah, aus Chicago?! Hab’s mir doch gleich gedacht!“ frohlocken. Dennoch werden sich diejenigen ganz knotig verrenken, die da glauben, Tim Rutili und seiner Band im Vorübergehen einen Tortoise-Vergleich ans Bein dichten zu müssen. Wer einen bluesenden Beck und die endlos lärmschleifenden Sonic Youth der frühen Tage ins Spiel bringen mag, erntet nur noch partiell Widerspruch. Red Red Meat regen sich jedenfalls nicht mehr darüber auf. Mußte das Quartett doch nach ihrem rootsigen Debüt schon mit Stones-Vergleichen leben und sich als Support von Smashing Pumpkins miefigen Teen-Spirit ins Gesicht wehen lassen. Für eine Bluesband sind dies freilich nur weitere willkommene Anlässe, weiterhin Leid zu klagen. Für eine experimentelle Bluesband Grund genug, erst recht keinen Pfifferling mehr auf die öffentliche Meinung zu geben und weiterhin am persönlichen Universum zu werkeln. Denn dort stehen Red Red Meat-Veröffentlichungen dann nicht ohne Grund für Wochen auf Platz eins.
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