Regular Fries – Accept The Signal

Es verdichten sich die Anzeichen, daß junge Indie-Brit-Bands eher dance-infiltrierten Sounds als reinem Gitarrenrock zugeneigt sind. Das um den NME-Journalisten Paul Moody gebildete Londoner Septett Regular Fries (benannt nach seiner Lieblingsmahlzeit nach Konzerten: einer mittelgroßen Portion Fritten von McDonald’s) setzt an, wo Happy Mondays und Primal Scream mit ihren folgenreichen Alben aus den frühen 90ern aufgehört hatten. Drums und Bass geben einen bedrogt-dubbigen Rhythmus vor, die Gitarre johlt gelegentlich, Keyboards, Perkussion und Saxophon bringen Spuk-Atmosphäre ins Spiel und der Gesang klingt nach durchzechter Nacht in Soho. Damit es nicht nicht zu einseitig klingt, sind Plattenkratzer ist Rate (Scratch Perverts), Mixer Tim Holmes (Death In Vegas)und Tonverfremder Jonathan Donahue (Mercury Rev) mit von der Partie. Wenn alle gemeinsam anpacken, stellt sich bisweilen psychedelisches Feeling ein, was aber prompt durch Gesangslinien mit klarem und gewähltem Ausdruck konterkariert wird. Den schnellen Hit peilen Regulär Fries gewiß nicht an. Sie laden ein, sich langsam und mit jedem Stück mehr mit ihnen vertraut zu machen. Man sollte annehmen. Den Frittenfanatikern ist zu gleichen Teilen hedonistischer und intelligenter Dance-Pop mit metropolitanem Appeal gelungen. Hallelujah!