Reise zum Mittelpunkt des Universums
Chapeau! Das beste Mario-Spiel aller Zeiten hält noch viel mehr, als man selbst sich davon versprochen hat. In Super Mario Calaxy (Nintendo, Wii) kämpft sich der furchtlose kleine Klempner durch sagenhafte 42 Galaxien, um – wie könnte es anders sein – Prinzessin Peach aus den Klauen seines Erzfeindes Bowser zu befreien, der die Anne samt Schloss gekidnappt hat. Die Welt, ach was, das Universum Marios ist so abwechslungsreich, dass selbst langjährigen Mario-Fans vor Staunen die Kinnlade runterklappt: Jeder Planet steht unter einem anderen Motto; mal bewegt man sich auf einem Plätzchenteig, aus dem Kekse ausgestochen werden, mal spielt die Schwerkraft verrückt, dann wiederum fliegt Mario in einem Bienenkostüm herum, das jede dicke Hummel vor Neid erblassen ließe. Mario lernt unterwegs immer neue Attacken, kann per Dreh-Sprung Schrauben bewegen, per Stampfattacke Steine zerschmettern, tauchen, schwimmen, fliegen, klettern, springen – die Bewegungsfreiheit ist schier grenzenlos. Besonders schön ist die Tatsache, dass nicht alles, was unser Liebling vollziehen kann, zwingend zielgerichtet sein muss. Seine Umwelt reagiert zuweilen aus reiner Freude auf den quietschfidelen Mario: Er kann Pinguine zum Tanzen bringen, findet hier und da versteckte Extras, deren einziger Sinn es ist, noch mehr fröhliche Abwechslung im Spiel zu gewährleisten, und er juchzt und jubelt, dass man aus dem Grinsen nicht mehr herauskommt. Zudem sieht das Spiel fantastisch aus. Selbstredend wird auch diesmal nicht die alte Nintendo-Prämisse verraten – es geht hier nicht darum, der Realität Konkurrenz zu machen, sondern auch diesmal bietet die Mario-Galaxie vielmehr eine alternative Welt, in die abzutauchen viel mehr Spaß bringt als jeder noch so gut gemachte Echtheitsklon. Gleichzeitig ist alles gespickt mit herrlich selbstreferenziellem Humor und derart detailverliebt, dass man sich kaum satt sehen kann. Dennoch ist auch das Spielprinzip verbessert: Während man damals ewig ganze Levels durchkreuzen musste, geht es hier oft darum, Aufgaben zu erfüllen, die schon binnen zehn Minuten erreicht sind, was die pure Kurzweil mit sich bringt. Perfekter geht es wohl kaum.
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