Ric Ocasek – Troublizing

Dieser Musikantenstadl kann sich sehen lassen, Mitglieder von Bad Religion, Hole und Nada Surf, dazu Co-Car Greg Hawkes, und über allen Ober Smashing-Pumpkin Billy Corgan: Ric Ocasek, der als Pilot der Cars von Ende der Siebziger bis Mitte der Achtziger über den Rock-Highway brauste und später als Produzent (unter anderem fürWeezer und die Bad Brains) auf der Überholspur dahin raste, hat sich illustre Passagiere ins Fahrzeug geholt. Allein; Bei TROUBLIZING stottert der Motor über weite Strecken ganz gewaltig. Druckvoll beschwingter Lärmpop mag ja ganz nett sein, aber wenn da einer auf acht von elf

Stücken seine unterkühle „David-Byrne-meets-The-Monkees“-Attitüde auslebt, stellt sich schnell mal Langeweile ein. Merkwürdigerweise beginnen die meisten Stücke ganz vielversprechend: Ocasek geriert sich als böser Finger, ist häufig kurz davor, die Sache ins Laufen zu bringen, kriegt aber dann doch nicht die Kurve und endet als Däumling. Ein catchy Refrain da, ein aufmüpfiges Gitarren-lntro dort, und am Schluß ist man doch wieder bei harmloser, keyboardversoßter Bubblegum-Mucke. Einzig das Titelstück, eine kraftvolle Düster-Ballade. kann höheren Ansprüchen genügen. Beim finalen „Asia Minor“ rufen zu einem Synthiegroove steppende Stimmen unermüdlich,“gimme the secret“. Da können sie lange warten: TROUBLIZING besitzt definitiv nichts Geheimnisvolles. Schade.