Rich Hopkins & Luminarios – Tinitus
Schon geraume Zeit bei Konzerten und via Internet, jetzt endlich regulär erhältlich: Tinitus – Laufzeit: ca. 68 Minuten – bietet reichlich Alternative-Takes, Adaptionen und Arabesken des Wüstenrockers und Neil-Young-Verehrers, bezieht seinen Charme also nicht aus Kohärenz und schlüssigem Sequencing, sondern vielmehr aus der für derlei Kompilationen typischen Mischung aus Bekanntem und Gewagtem, Überraschendem und Unterschätztem, Marginalem und Majestätischem. Unbedingt in letztere Kategorie gehören der furiose Gitarrenlärm im Byrds-Klassiker „Eight Miles High“ sowie die respektvolle Lesung des Temptations-Evergreens „Just My Imagination“, welchselbige es bereits als Bonustracks auf der Vinylversion des 2001er Hoplins-Albums My Lucky Stars gab (das hiermit noch einmal ausdrücklich gepriesen sei). Schön auch das Remake von „Signed D.C.“ vom Debütalbum der ganz und gar grandiosen Sixties-Westcoast-Combo Love, das anrührende Duett mit Töchterchen Bailey in „Walk Away“ und die eine oder andere Exkursion auf den Spuren Mr. Youngs („Oma“, „Mumbly Peg“). Zu den Ausfällen: „Little Red Riding Hood“ von Sam The Sham & The Pharaohs wird einigermaßen humorlos abgebürstet, das Instrumental „Richard Serling“ ist arg schlichter Riff-Rock, die Interludes „Americana“ und „Prayer Of Thanksgiving“ nerven durch Fiedel-Gekratze, das Titelstück verzichtet auf Strukturen und verstört durch verfremdete Stimmen und verzerrte Gitarren. Unterm Strich ein eher zwiespältiges Vergnügen. www.bluerose-records.com
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