Richard James – The Seven Sleepers Den
Zuletzt waren es Euros Childs, jetzt Richard James. Fans des 2006 abgeschalteten Psychedelikkraftwerks Gorky’s Zygotic Mynci dürfen heute jubeln: Die Protagonisten der walisischen Ausnahmecombo sind wieder gut im Geschäft. Gitarrist und Bassist Richard James hat seine Songs in Wald und Wiesenkirchen getragen, er schwebt mit der Stimme eines Geistes durch diese heiligen Hallen der Verzückung. Fehlt noch der Pastor, der die alte, die lateinische Messe mit uns feiert. Spätestens mit Lied drei nimmt James‘ Solodebüt The Seven Sleepers Den aber entscheidend Fahrt auf, „My Hearts On Fire“ klingt wie ein Appendix zu Bellet Sebastians The Boy With The Arab Strap, am Ende hört man alle klatschen und summen und jubilieren. So schön ist nicht die ganze Platte. Immer aber und über die komplette Strecke von 13 Songs hat James ein Herz für den klassischen Popsong auf breiter Gitarrenbasis. Es gibt Stellen hier, die man George Harrison nachträglich für All Things Must Pass wünschte. Manchmal auch drängelt sich der Gitarrist in James nach vorne und zirpt uns geradewegs in den Bedroom, wo es dann „Empty And Cold“ ist. Im nächsten Stück gelingt ihm ein dampfendes Stück Psych-Rock mit ganz und gar unfrommen Wünschen: „Wanna See You Die / Wanna See You Burn In The Desert Sun“. Später singt James noch eine Ode an das „Sunday Girl“, ein Song, den Lou Reed im Schlaf vor sich hingemurmelt haben könnte. Man darf auch sagen: Wyrd Welsh Folk.
www.richardjamesmusic.com
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