Richard Thompson – Amnesia
Mit Hilfe der typisch exzentrischen Mitchell Froom-Produktion (rohe Instrumentierung, verpackt in Hochglanz-Hi-Tech, dazu die massive Snare-Drum stets in die Mitte gemischt) könnte Richard Thompson tatsächlich der Sprung aus dem Ghetto der „Kultfigur“ gelingen. Er ist fraglos ein begnadeter Gitarrist und zudem einer der verkanntesten Songwriter, wurde aber aufgrund seiner bislang farblos klingenden englischen Falk-Stimme von der Mehrheit schlicht überhört. Froom scheint jedoch den richtigen Ansatz gefunden zu haben, um ihn aus der Reserve zu locken. Nie zuvor klang Thompson so leidenschaftlich wie hier in „Turning Of The Tide“ und „Gypsy Love Songs“, zwei glühende Songs voller Eifersucht und Rachegelüste. „Jerusalem On The Jukebox“ wiederum klingt so, als hätten The Clash Dylans „Bailad Of A Thin Man“ kräftig in die Mangel genommen. Wenn Elvis Costello seine Alben immer wieder in den Charts plazieren kann, dann sollte dort auch Platz genug für Richard Thompson sein.
(CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)
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