Richard Wright – Wet Dream
Nun tanzt auch der stille Junge von der Tastenbank aus der Reihe. Rick Wright, der bei Pink Floyd die großen Klangteppiche webt, hat sein erstes großes Einzelstück geklöppelt: „Wet Dream“. Der Erguß seiner nassen Träume paßt gut in die sanft-kühle Melancholie des Altweibersommers. Die zeitlupenartig verzögerte Gangart und das schmerzlose Lamento von Pink Floyd setzen sich hier fort. Nur lockerer, mit weniger Pathos, distanzierter und damit in sich stimmiger. Abstinent, was elektronische Klangverfremdung angeht. Keine ungewöhnlichen Arrangements. Musik ohne Extreme. Keine ausgelassene Ekstase, keine traurige Verzweiflung. Der ausgeglichene und ruhige Atem der Musik scheint einem geradezu über die Wangen zu streichen. Was für ein beseeltes Saxophon von dem großartigen Mel Collins in dem Stück „Waves“! Neben dem halbwegs für die Beine gedachten „Funky Deux“ einer der beiden Anspieltips.
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