Rob – Satyred Love

Dass Rob ein Kumpel ist, spürt man spätestens in „Love Bizarre „, dem achten Stück auf dem zweiten Album des Franzosen. Im Refrain diese weiblichen Chihuahua-Gesänge gemütlich wie sanfte Wellen unter Gondeln von Venedig mitschwappen zu lassen ist einfach genial. Rob also wieder. Hat ja schon mit seinem Debütalbum DONT KILL einiges hergemacht. Ein buntes Sammelsurium hatte er damals zu bieten, von Sitar-Einschüben bis hin zu Andeutungen von barocken Rock-Opern. Nun steht alles unter dem Zeichen des Satyr, des berühmten Lustmolchs aus der griechischen Sage. Exzesse klanglicher Natur sollte man deshalb aber nicht erwarten. Rob ist nämlich einer von der gefühlvoll-charmanten Sorte. Eben ein Franzose. In „Do You Mind If I Keep On Watching You“ glaubt man zunächst, neumodischen R’n’B vor sich zu haben, doch Rob und seine Girls präsentieren ihn aufreizend zart, als probten sie für eine Aufführung im Lyzeum. Angenehm seltsam, das, „King Lover“ und „Never Enough“ sind die beiden Übermelodien des Albums, gnadenlos eingängig und wieder seeeeeeehr smooth. Auch ein Faible für Fabelwesen und religiöse Bezüge ist dem Mann nicht abzusprechen, das er dann kammermusikalisch oder mit fiesem Keith-Emerson-Georgle zum Ausdruck bringt. SATYRED LOVE ist ein Album, so schön wie exzentrisch, nicht ganz von dieser Welt, aber doch so nahe gehend. Kann man nur glückstrunken zu weggrooven.

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