Robbie Williams: Fotografien von Hamish Brown :: Fanbuch de luxe

Ein Indikator dafür, dass man es geschafft hat, seine Karriere vom schweinchenrosa grinsenden Liebling der Teeniebopper auf eine Stufe höheren Seins, etwa als amtlich bescheinigter „Entertainer“, zu hieven, ist es wohl, wenn man irgendwann keine bonbonbunten Fan-Bücher mit zusammengewürfelten Knuddelfotos mehr gewidmet bekommt, sondern einen edel aufgemachten Bildband mit grobkörnigen Schwarzweißfotografien, Kunst im Preis inbegriffen. Zwei Jahre, die der Fotograf Hamish Brown „exclusive access to Robbie on various occasions“ hatte, sind hier dokumentiert, zwei Jahre von Williams‘ erstem Solo-Album „Life Thru A Lens“ bis zum gloriosen Triumphzug der „I’ve Been ExpectingYou“-Tournee 199g. Wir sehen: Robbie beim Videodreh, Robbie bei Top Of The Pops, Robbie hüpfend, zuckend, brüllend beim Konzert, Robbie backstage, Robbie im Hotel, Robbie schlafend, Robbie in der Maske, Robbie smart im Anzug, lustig im Blaumann, hormonprotzend im Unterhemd, Robbie eingerahmt von schönen Frauen, Robbies Fans mit „Let me give you a blowjob“-Schildern, Robbie beim Auftritt mit seinem Crooner-Vater, Robbie bei diversen Fotosessions, Robbie ernst oder dackelblickend, Robbie feixend, Robbie beim Posieren (und er muss doch der neue Bond werden!), Robbie, wie er ständig V-Signs und Mittelfinger in die Kamera hält, Robbie scharf oder bewegungsunscharf, alles klasse fotografiert – aber sehen wir auch mal den wahren Robert hinter dem lad? Der Robbie hier ist irgendwie immer der, den man so erwartet hätte. Der intime, überraschende Blick à la Jim Marshall oder Annie Leibovitz gelingt Hamish selten bis nicht oder wird von Williams nicht zugelassen. Sehr viel mehr als ein Fan-Buch ist dieser Band somit nicht. Aber eben ein sehr schön aufgemachtes mit hochwertiger Anmutung.

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