Robert Earl Keen – Farm Fresh Onions

Vor zwei Jahren noch nahm [ ihn das schicke Americana-Label Lost Highway unter Vertrag, Heimstatt unter an-I derem von Ryan Adams und Lucinda Williams. Weit fehlte, wer glaubte, dass Robert Earl Keen nach fast zwei Dekaden im Business jetzt plötzlich zum nächsten großen Ding in Sachen Americana würde. Dafür ist er denn doch zu bodenständig, zu knorrig, zu eckig und zu eigenbrötlerisch. Nicht unlogisch also, dass er nach dem sehr guten Lost-Highway-Album GRAVITATIONAL FORCES 12001 für FARM fresh onions nun also wieder in vertraute Indiegewässer zurückgeschippert ist. Mit seinem neuen Album wollte Keen, wie in den launigen Booklet-Bemerkungen aus des Meisters Feder nachzulesen ist, zunächst mal Spaß haben. Und ordentlich rocken wollte er auch. Beides ist geglückt. Für seine Verhältnisse geht es musikalisch überraschend straff und hemdsärmelig zu. Songs wie „Train Trek“ marschieren kraftvoll. Und die Songlyrics bewegen sich wie bei Keen üblich zwischen genau beobachteten Kleinstadtgeschichten – der Mann war schließlich in jungen Jahren auf einer Journalistenschule – wie „Out Here In The Middle“, einem wunderbaren Duett mit Shawn Colvin. sowie den eher absurden Dingen, die das Leben dem beschert, der es mit Humor zu nehmen weiß („Farm Fresh Onions“. „Floppy Shoes“]. Ein solides Stück Musik mit jeder Menge Personality der Engländer würde sagen: fine within its field.