Robert Palmer – Ridin‘ High

Sinead O’Connor hat’s vorgemacht; jetzt versucht sich auch Robert Palmer an gepflegtem Liedgut aus den swingenden 30er und 40er Jahren. Bei der Songauswahl — von Cole Porter bis Duke Ellington — beweist der 43jährige denn auch zweifellos Geschmack. Doch das ist mit Blick auf sein zwölftes Album auch schon seine einzige herausragende Leistung. Arrangements und Interpretation sind — ähnlich wie bei Lady O’Connor — nicht mehr als ein schlapper, reichlich uninspirierter Aufguß großartiger Werke. Wer die Originalversionen von Frank Sinatro, Nat King Cole und Biflie Holiday kennt, kann dieses Album bestenfalls als schlechten Scherz empfinden. Palmer wäre gut beraten, sich schleunigst auf sein eigenes Kompositionstalent zu besinnen. Gegen alte Meister, man denke auch an Palmers Coverversionen von Marvin Gaye-Songs, wird er wohl immer blaß aussehen.