Rock-Spezialitäten
Ellvis Costello nannte sich kurz & einmalig The Imposter und warf liebevoll die Single „Pills And Soup“ auf den Markt, einen denkwürdigen Nachfolger seines Falkland-Kommentars „Shipbuilding“: Costello singt vom zerfallenden Zustand der britischen Nation zur Zeit der letzten Wahl, Eine bedrohliche/angstgetriebene Ballade, die mit äußerster Kargheit (sparsame Instrumentation) zu glänzender Stärke kommt Diese Rarität kann man noch beim Importeur Wishbone Records bekommen; eine Neu-Aufnahme des Stücks befindet sich auf der neuen Costello-LP. (Demon Records IMP 00 I/über Wishbone) (5) Politisch versucht’s auch Richard Strange (Ex-Doctors Of Madness) mit seiner Maxi „Next“. Ein monotoner, elektronischer Shuffle- Rhythmus (klingt wie „Sex Appeal“ von 4AD!), Verworren. (Albion Records SLAMl/Wishborn) (2)
Dann schon lieber die Mischung aus Spieldosen-Romantik und Kinder-Reim-Akrobatik, die Depeche Mode im Gewand gewohnter Elektro-Pop-Spiralen mit ihrem „Everything Counts“ bieten. Ein Ohrwurm, der seinen Charme hat, Auf der Rückseite wird offensichtlich die Stahl-Percussion der Krupps imitiert, (Maxi, Intercord INT 126.813) (4)
Robin Scott, ehemaliger Mann hinter der Pop-Gruppe M, badet sich mit „Eureka-Ka-Ka!“ im Pop-Kitsch; ein klassischer Chor, ein springender Rhythmus und ein tiefer Scott-Gesang. (Maxi, Albion Records 1048) (3)
Der Ex-Sänger der schottischen Pop-Band Josef K. Paul Haig, hat mit „Never Give Up“ einen sommerhaften Synthetik-Pop-Hit geschrieben: soulig, funky, lieblicher Gesang. Produzent; Alex Sadkin. „Heartache“, die andere Seite, arbeitet mit Dub-Technik und läßt sich Space-Funk nennen. (Maxi, Island 12IS, 12IS 124)(4)
Schön, ruhig, eine Ballade mit synthetischem Unterboden, akustischer Gitarre zu rumpelndem Funk-Baß – all das heißt „Love Is“, eine Platte mit drei Songs von Troy Täte (Ex-Teardrop Explodes und Ex-Fashion-Mitglied), (Maxi, Rough Trade RTT 134) (4)
Gewohnte Melancholie mit leichtem Hang zur Depression und ab und zu einen wachmachenden Rhythmus in der Instrumentation liefern The Cure mit vier neuen Songs; „The Upstairs Room“ etc. (Fiction ncsxl8)(3)
Cocteau-Verehrer und Multi-Instrumentalist Bill Nelson hat sechs neue Songs geschrieben und sie u.a. mit Yellow Magic Orchestra-Drummer Takahashi und Ex-Japan-Bassist Mick Kam eingespielt. „Chimera“ dokumentiert, daß Nelson wirklich gute Pop-Songs (Elektronik/Funk) machen kann. Em fließender Sound, bei dem kein Instrument in den Vordergrund gemischt ist. (PhonogramMERB19/!MS)(4)
Sparks? Human League? Cabaret? Diese europäische Mischung bearbeiten die beiden Cabaret-Performer Eddie & Sunshine (Mann & Frau) auf ihrem Debüt-Album PERFECT STRANGERS. Hoch oben im Pop-Romantik-Himmel, zu einfachen Pop-Melodien, in der Begleitung diverser Synthesizer und Schlagwerk-Maschinen, wirken die beiden Engländer trotz humoriger Anklänge im Text ziemlich neutral, farblos. (Survival Records SUR LP 006/IMS) (3)
In der Ecke „düster/neo-psychedelisch“ treffen sich diesmal drei englische Gruppen: Schleifende Gitarren, schweres Drumming und Krähen-Gesang lassen die Play Dead auf ihrer Mini-LP THE FIRST FLOWER wie Küling Joke oder Virgin Prunes klingen. (Jungle Records FREUD3)(3)
Gewinner sind die Sisters Of Mercy, die im Gegensatz zu ihrer letzten EP hier nun das Tempo gedrosselt haben und in Zeitlupe schwere Wolken vor sich her schieben. THE REPTILE HOUSE: sparsame Monotonie, Sound für Grüften und Höhlen, (EP, Merciful MRO23) (5)
Während die Pop-Welt auf das dritte Album der New Yorker Combo The Db’t wartet, gibt es die sechs Singles dieser modernen Beat-Band als Paket in begrenzter Auflage. Für Sammler: Vier Singles haben Picture-Sleeves, drei Songs sind nicht auf LP erhältlich. Und die Db’s sind großartig, (Albion/Wishbone Records)(4)
Eine Überraschung aus Belgien: Zwischen den klaren/reduzierten Rhythmen der Gang Of Four und dem harmonischen Swing der B 52’s liegt die Gruppe Lawi Ebbel. Das Album heißt KISS ME KATE, es gibt mehrstimmigen, englischen Gesang. Musik von faszinierender Bescheidenheit! (Les Desques Du Crepuscule/Ariola 205 488) (5)
Seen links Schlösser rechts was ist das? Eine Berliner Formation, die zumindest für diesen Gruppennamen die höchste Wertung verdient. Drei individuelle Songs von treibennder Deutsch-Motorik mit Psycho-Touch. Kühle Frauenstimme gegen schwimmendes Saxophon. (Zensor cmO3) (5)
Drei ehemalige Mitglieder der frühen Clock DVA aus Sheffield (Saxophonist, Drummer, Gitarrist) bilden mit Peter Hope (Gesang) und Terry Todd (Baß) The Box, deren erste LP THE SECRETS OUT em animalischer Aufschrei ist; in Richtung Beefheart, Buihday Party und Pop Group. (Go! Disc VFM 4) (4)
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