Rod Stewart – Body Wishes
Neulich im Mai, es muß vier Uhr morgens gewesen sein, im Auto, cocktailbeseelt auf dem Weg nach Hause. Roddy im Cassetten-Rekorder „DancitV Alone“ forcierte das Gaspedal. „Baby Jane“ umgarnte mein Herz Melancholie und Rock ’n‘ Roll eng beieinander Rod Stewart Kaliforniens Rock-Struwwelpeter. hat diese Extreme kalkuliert Zumindest hat er ein instinktives Feeimg für Situationen. Atmosphäre – für Rock n Roll Und für triefenden Kitsch Einen Haufen Vorschußlorbeeren von seiner letzten Power-Scheibe AßSOLUTELY LIVE hatte der verhinderte Kicker bereits bei mir Und er geht auf der neuen LP qleich mächtig in die vollen „Dancin Alone“ könnte aus dem Faces-Fundus stammen. Ein satter Beat, quänqelnde Riffs, eine sägende Mundharmonika und Rods Whiskey-Kehle.
Doch dann fangen die Probleme an „Baby Jane“ kommt nicht aus dem englischen Arbeiter-Milieu, sondern wurde in einem kalifornischen Hit-Studio modelliert. Wie „Young Turks“ oder „Passion“ auch Okay, die Nummer hat Ohrwurm-Qualitäten Angenehme Gebrauchsmusik, leicht konsumierbar und pflegeleicht Gut gemacht aber keineswegs innovativ und fortschrittlich.
Aber wer will das schon von Rod Stewart 7 Eine gute Röhre hat Roddy ia immer noch Ein leidenschaftlicher Sänger Nur muß man sich endlich auch gedanklich von seiner guten Vergangenheit lösen Stewart produziert heute Rock made in USA. Da geht’s mehr um Form als um Inhalt Soll ja schließlich im Radio laufen, und das im ganzen Land „Move Me“. ein Leicht-Sound-Rocker und die galant-kitschigen „Body Wishes“ werden da keine Schwierigkeiten haben Auch die swingende Pedal-Steel in „Sweet Surrender“ nervt auf Dauer Ganz zu schweigen vom ausgelaugten synthetischen Funk-Disco-Beat des „Ghetto Blaster“. Überhaupt geht die ganze Sache auf der zweiten LP-Seite reichlich den Bach runter. Wenig Erfreuliches. Aber wie gesagt Rod Stewart hat manchmal Gefühl für Atmosphäre. Leider aber keine Perspektive in seiner Musik.
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