Röyksopp – Junior

Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt an Rockstar-Träumen aufstrebender (Möchtegern-/Pseudo-)Musiker sind zweifelsfrei die Chicks. Was soll ich sagen: Falsches Genre, Jungs! In Anbetracht der Gästeliste von Röyksopps neuem Album lasst ihr euch besser zum Elcktronik-Frickler umschulen und beantragt die norwegischeoder wahlweise irgendeine andere skandinavische Staatsbürgerschaft. So tönt Röyksopp-Haussa’ngerin Anneli Drecker auf drei Tracks, während Karin Dreijer Andersson von The Knife, die Torbjorn Brundtland und Svein Berge schon „What Else Is There“ auf THE INDERSTAN-DING veredeln ließen, ihren eckigen Gesang für zwei Stücke beisteuert. Bleiben noch die zwei größten Namen: Lykke Li und Robyn machen aus „Miss It So Much“ und „The Girl and The Robot“ zwei Pflichtsingles. JUNIORS Tanztauglichkeit muss an diesen allesamt so starken Stimmen liegen, die einfach nach einem gewissen musikalischen Druck verlangen. Waren die Instrumentals auf MELODY AM. und THE UNDERSTANDING noch dynamischer, Varianten- und texturenreicher, pumpen sie auf JUNIOR von vorne bis hinten. Keine Angst, Röyksopp sind nicht zu Scooter mutiert, aber sie halten den Lautstärke-Pegel konstant hoch und haben zudem ihren Hang zur Melodie ausgelebt. In Kombination mit den einzigartigen weiblichen Gesangsorganen entstanden richtiggehende „Songs“ inklusive Songteilen wie Strophe und Refrain (u.a. „The Girl And The Robot“). Und wie erzeugen Röyksopp eigentlich diese wunderbar brutzelnden Bässe („Vision One“)? Fragt sich der Möchtegern-Elektronik-Frickler/Autor dieser Albumkritik. Mehr davon, bitte!

VÖ: 21.3.

www.royksopp.com