Roger Chapman – Hybrid And Lowdown

Die genaue Anzahl seiner Platten weiß das englische R&B-Tier mittlerweile wohl selber nicht mehr, und den Unverwüstlichkeits-Bonus hat Chapman gut, sobald er nur den Mund aufmacht. Der Rest ist Standardprogramm: HYBRID AND LOWDOWN ist halt über weite Strecken eine solide Rock ’n‘ Roll-Scheibe – mehr hat Roger Chapman sowieso nie versprochen. Hier ist die Rockwelt noch in Ordnung; da stampft das Schlagzeug, krächzt die Stimme und knallen die Bierkorken. Im schlechtesten Fall mieft das ein wenig nach Vorstadtvergnügen im Altersheim mit Schmalzballaden, die Neil Diamond freiwillig aus seinem Programm streichen würde. In lichten Momenten serviert Chapman Stücke wie „Chicken Fingers“ – als siedendheiße Blues-Nummer das akustische Aphrodisiakum des Monats, in dem Background-Sängerin Zeitia Massieh für den ultimativen Hitzeschub sorgt. Auf Dauer reißt Chapmans konventionelle Liedersammlung zwar nicht zu spontanen Begeisterungsstürmen hin – doch für seine Zwangspensionierung ist es definitiv noch zu früh.