Rollins Band – Weight :: Explosiv – Rollins‘ metallische Lyrik
Rollins hat alles unter Kontrolle. Denn Rollins macht alles selbst. Sogar seine Presse-Infos. Und aus denen geht hervor, daß er als Musiker, Dichter, Schauspieler, Soundtrack-Komponist und Musikverleger ein Jahrespensum absolviert, das diversen Top-Managern zur Ehre gereichen würde. Da fragt man sich, wie er auch noch ein so gutes Album einspielen konnte. Doch auch dafür hat der kunstvoll tätowierte Energiebolzen eine Erklärung: „Wir haben diesmal nach dem etwas anderen Aufnahmeort gesucht. Denn ein normales Studio war noch nie der Ort, an dem sich Kreativität ungehemmt entfalten kann.“
Folgerichtig schlugen Henry R. und seine Mitmusiker ihre Zelte am abgelegenen Lake Tahoe in Nevada auf. Und diese Reise ins Niemandsland hat sich gelohnt. Bissig wie eh und je schnaubt Rollins seine wütenden Lyrics scharfzüngige Tiraden über Gott und die Welt. Wobei seine Band diesmal noch metallischer, noch dichter klingt als auf früheren Aufnahmen. Ein Verdienst, an dem nicht zuletzt der neue, sehr gute Bassist Melvin Gibbs beträchtlichen Anteil hat.
Herzstück des aktuellen Albums ist der verhalten beginnende Track „Liar“, der sich nach und nach zu einem Ausbund musikalischer Raserei entwickelt. Aber auch Songs wie „Divine Object Of Hatred“ und „Step Back“ bilden jene einzigartige Synthese aus instrumentalem Druck und lyrischer Kraft, wie sie derzeit nur diese Band bietet. Wer die Texte versteht, der weiß, warum Henry Rollins seinen Verlag „Human Pitbull“ taufte – Worte von der explosiven Aggressivität eines Kampfhundes.
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