Ron Wood – Gimme Some Neck

Wäre Bill Wyman auch noch mit im Pariser Studio gewesen, dann könnte man zumindest einen Song von Ron Woods Solodebüt als echte Stones-Novität bewerten. Aber selbstredend reicht auch die Ausstrahlung von Jagger, Richard und Watts, um aus „Buried Alive“ die packendste Rhythm & Blues-Nummer dieses ohnehin reichlich knorrigen Albums zu machen. Jagger und Richard geben noch je eine weitere Einlage, während Watts fast durchgehend trommelt. Und noch mehr Angehörige der uralten Garde warten hier und da mal mit ein paar Fingerübungen auf: Mick Fleetwood zum Beispiel oder Dave Mason. Das Ganze macht einen enorm unprätentiösen, hemdsärmelig hingehauenen Eindruck, atmet die lockere Spielfreude einer beiläufigen Session und transportiert ein gerütteltes Maß an schwärzlicher Soulstimmung. Gleich der von Woods Pianisten geschriebene Opener „Worry No More“ setzt in dieser Hinsicht deutliche Akzente. Neben Dylans „Seven Days“ (dessen Einfluß ist auch ansonsten ein paarmal durchzuhören) als weiterem Fremdtitel stammt der Rest der Kompositionen aus Ron Woods Feder, vornehmlich knallige, in der Gitarrenarbeit rhythmusorientierte Rocker. „We All Get Old“, sinniert er da in lupenreiner Stones-Manier – aber was macht’s, solange man es nicht hört. Und davon kann auf „Gimme Some Neck“ wahrlich kaum die Rede sein. BOF’s at their best…