Roots Manuva – Awfully Deep
Fast vier Jahre sind seit Erscheinen von RUN COME SAVE ME ins Land gegangen. Eine lange Zeit, in der sich bei den Briten einiges geändert hat. In Mike Skinner und Dizzee Rascal verfügt man auf der Insel über zwei weitere Anhänger der rhythmusunterlegten Rap-Rede, die über die Inselufer hinaus für Furore gesorgt haben. Dadurch durfte sich Rodney Smith aka Roots Manuva herausgefordert fühlen. Mit seinem dritten Album läuft er einem Trend, den andere in die Welt gesetzt haben [siehe „Grime“], nicht einfach hinterher. Er versucht auf seine Art, Mafistäbe zu setzen. In „A Haunting“ bilden asiatisches Folk-Flair und angedeutete Ska-Beats einen entspannten Rahmen. Ob düsterer elektronischer Sounds, die an Fad Gadget erinnern, wirkt „Chin High“ im Vergleich dazu absolut aufreibend. „Babylon Medicine “ und „Move Ya Loin“ stehen stellvertretend für ein größeres Interesse an Reggae-Elementen. In all dem erkennt man Hunger und Tatendrang. Wenn da nur nicht die Single „Colossal Insight“ inklusive ihrer Andeutungen von Amtsmüdigkeit wäre! „This could well be my last LP“, erklärt Roots Manuva voller Empörung über die Angewohnheit der Presse, ihn einzig und allein als Stilikone des UK-Rap zu feiern. Um solchen Einordnungen zu entgehen, hebt sich sein neues Album noch radikalervon HipHop-Gepflogenheiten ab als seine bisherigen. Es ist ein Appell an die Eigenständigkeit, so überzeugend dargeboten, dass Fans für die nächsten vier Jahre erst einmal eingedeckt sind.
VÖ: 31.1.
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