Der erste PURist, der sich selbstständig gemacht hat – und von ihm hatte man einen Alleingang am allerwenigsten erwartet. Dass Rudi Buttas dabei mitnichten ins Fahrwasser seiner Kollegen geriet, war durchaus beabsichtigt. Im eigenen Studio bastelte der zweifache Familienvater ein schönes Album zusammen, das besonders von den Gästen lebt. Der prominenteste: Saga-Frontmann Michael Sadler. Seine charismatische Stimme ist es, die aus „Radio“ einen rundum gelungenen Song macht. Ebenso positiv fällt Michelle Young auf, eigens für die Aufnahmen aus den USA eingeflogen; sie hört sich streckenweise an wie Kate Bush zu ihren besten Zeiten. David Hanselmann von den Dudes (und bei Pur als Backing Vocalist schon immer unter Wert verkauft) komplettiert mit Jochen Schild die Sängerriege. Und die Musik? Sicher ebenso unspektakulär wie unaufdringlich, aber dabei stets über dem Mittelmaß. Dabei tut es „Rudis Reise“ gut, dass sie eben nicht nur von Gitarren dominiert wird, wie man hätte annehmen können. Eines aber ist auch klar: Wenn Buttas nicht der Saitenchef von Pur wäre, würde sich für diese Platte garantiert kaum jemand interessieren.

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