Rufus Zuphall – Phallobst
Mittlerweile ist nun auch endlich die lange angekündigte zweite LP der Aachener Gruppe Rufus Zuphall auf dem deutschen Markt erschienen. Sie heisst „Phallobst“ und kam nicht, wie zuerst geplant, auf OHR heraus, sondern auf dem erst kürzlich gegründeten PILZ-Label, einem Ableger der Firma BASF. Vergleiche mit ihrer ersten LP „Weiss der Teufel“ sind beinahe unmöglich geworden. Die Gruppe hat sich in ihrer Gesamtheit so weit entwickelt, dass sie mit den alten Masstäben gar nicht mehr zu messen sind. Entscheidend ist dabei wohl nicht zuletzt die Veränderung innerhalb der Besetzung, die in der Zeit zwischen den beiden Aufnahmen stattgefunden hat. Durch Umbesetzung des Bassisten und Hinzunahme eines zweiten Gitarristen haben sie einen volleren und vor allem viel abwechslungsreicheren Sound kreiert. Die Vielseitigkeit von Rufus Zuphall resultiert in der Tatsache, dass kaum noch eine Nummer mit der anderen vergleichbar ist Beinahe jedes LONGPLAYLOOK
Stock drückt eine neue Atmosphäre aus. Selbst innerhalb eines einzigen Stückes gibt es teilweise mehrere verschiedene Stimmungen. Betont langsame Passagen wechseln sich mit extrem schnellen ab, wobei die individuellen Qualitäten der Musiker in den ruhigen Momenten zweifellos besser zur Geltung kommen. Besonders gut gefallen mir die Nummern „Schnupfer“, „Waste Land“ und ,“I’m On My Way“.
Die Produktion der Platte ist eindeutig besser, als die ihrer vorigen, selbst produzierten, leider gibt es jedoch auch hier, wie bei den meisten deutschen Produktionen, noch einige Mängel. Von diesen kleinen technischen Schwächen abgesehen ist „Phallobst“ eine LP, die in der deutschen Popmusik ganz neue Akzente setzt und die man unbedingt gehört haben sollte.
Weitere Nummern: Closing Time; Wenn schon, denn schon; Makröjel; Prickel Pit; Portland Town.
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