Ruins – Tzomborqha
Weil ihm nach wie vor der Ruf anhaftet, irgendwann einmal der Sängervon Faith No More gewesen zu sein, I wird dem musikalischen Entwicklungshelfer Mike Patton und seinem Label Ipecac ein bisschen mehr Beachtung geschenkt als. sagen wir mal, John Zorn und seinem Tzadik-Label. Immer wieder mal – und irgendwie wie nebenbei – featured Patton auf Ipecac Noise-Avant-Rock-Bands, die schon ein paar Jahre around sind, aber durch die relative Prominenz von Label und Chef vielleicht dem einen oder anderen Indie- oder Metal-Head erst dann auffallen. Wie zum Beispiel die Ruins, die gibt es seit 1985, sie haben über ein Dutzend Platten gemacht (und sogar eine mit dem britischen Gitarristen Derek Bailey) und liegen wie kein zweiter Act auf Ipecac soundästhetisch in der Nähe von Pattons Fantomas. Nur mit Bass, Schlagzeug und, ähem, Gesang erzeugen die beiden JapanerYoshida Tatsuya und Sasaki Hisashi einen musikalischen Wahnsinn zwischen Death-Metal. Queen-Schwulst, King Crimson-Komplexität, zappaesken Tempi-Wechseln und jazziger Improvisation. Das ist keine Comedy-Music, es wirkt nur so, weil die Ruins es verstehen, hochkomplexe Kompositionen spielerisch aus dem Ärmel zu schütteln. Und wer sich traut, Olivier Messiaen zu covern, kann sowieso alles.
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