Ry Cooder – Paris, Texas WEA 925 270-1
Ry Cooder hat ein Ohr für treffende Bilder. Seine Instrumental-Klänge zu bewegten Bildern beweisen Sensibilität für Stimmungen und Atmosphären. Schon mit mehreren Soundtrack- Projekten hat der Meister der Saiten- Exkurse dieses Talent unter Beweis gestellt.
Der mitreißende Grenzgänger-Thriller „The Border“ – mit Jack Nicholson in der Hauptrolle – vibrierte als präzis abgestimmte Synthese aus lateinamerikanischen Rhythmen, traditionellen Tex- Mex- Melodien und Rock’n’Roll.
Für die Vertonung des Jesse- James- Porträts „The Long Riders“ griff Ry Cooder tief ins Archiv der amerikanischen Folk- Geschichte. Und für Walter Hills filmische Kriegsveteranen- Aufarbeitung „Southern Comfort“ schlug Cooder die Saiten der Slide-Gitarre an, um die stimmungsvolle Untermalung zu den schönen Landschaftsbildern aus den Cajun-Sümpfen Louisianas und den brutalen Exzessen der Vietnam- Reservisten zu zeichnen. Ein Meisterwerk.
Wie sein Beitrag zu „Paris, Texas“. Man kann sich kaum einen anderen Musiker vorstellen, der die passenden Töne zu Wim Wenders grandiosem Filmwerk hätte besser schaffen können. Zu diesen eindringlichen Bildern nackter menschlicher Kommunikation passen keine bombastischen Sinfonien à la John Williams. So bleibt Cooders Instrumentierung, bei der ihm streckenweise David Lindley, Jim Dikkinson und für einen Song („Dark Was The Night“) auch Blind Willie Johnson zur Seite standen, dezent und spärlich, aber immer noch sehr präsent. Musik und Bilder stimmen einfach überein. Die gleiche Sensibilität, die Wenders für seine Bilder aufbringt, investiert auch Cooder in seine Töne. Ein perfektes Gespann.
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